Hochschulstandort gegen Fachkräftemangel

Die FDP-Fraktion möchte, dass sich der Kanton Thurgau aktiv als Hochschulstandort einbringt. Der Fachkräftemangel ist allenthalben ein Problem. Der Thurgau als Wirtschaftsstandort braucht gute Ausbildungsinstitutionen. Im Bereich der Hochschulstufe besteht aber ein Defizit. Dieses ist nicht zuletzt einer passiven Haltung seitens des Departementes für Erziehung und Kultur geschuldet, wie die Antwort auf die Interpellation «Hochschulstandort für die Fachhochschule OST in Frauenfeld» aufzeigt.

Die Antwort des Regierungsrates auf die Interpellation «Hochschulstandort für die Fachhochschule OST in Frauenfeld» macht es deutlich: Der Kanton Thurgau verfügt über eine Hochschulstrategie. Diese konzentriert sich jedoch hauptsächlich darauf, mit Hochschulen ausserhalb des Kantons Thurgau zusammenzuarbeiten, nicht zuletzt aus finanziellen Gründen. Standorte im Thurgau gibt es zwar (Umgebung Kreuzlingen, Tänikon), neue werden jedoch nur dann angegangen «sobald die notwendigen Rahmenbedingungen eintreten». Aus Sicht der FDP-Kantonsratsfraktion genügt diese Zurückhaltung nicht mehr. Der Fachkräftemangel akzentuiert sich, insbesondere im Kanton Thurgau. Einer der Gründe dafür ist der Mangel an Bildungsinstitutionen auf Hochschulstufe. Viele junge Menschen verlassen den Kanton Thurgau für das Studium und nur wenige kommen anschliessend an das Studium wieder zurück. «Es ist deshalb höchste Zeit, dass sich im Kanton Thurgau Hochschulen ansiedeln», betont Kantonsrat Anders Stokholm, Erstunterzeichner der Interpellation «Hochschulstandort für die Fachhochschule OST in Frauenfeld». 

Gute Rahmenbedingungen nutzen

Ein gutes Bildungssystem ist das Ergebnis eines zielgerichteten Zusammenwirkens von Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft und steht bei der FDP Thurgau seit Jahrzehnten als eines der prioritären Ziele im Parteiprogramm. Nach Ansicht der Fraktion verfügt der Thurgau auch bereits über gute Rahmenbedingungen: Es gibt an zentraler, gut erreichbarer Lage Areale, die sich für die Ansiedlung von Bildungsinstitutionen gerade auch der Hochschulstufe eignen, sei es in Frauenfeld, in Kreuzlingen oder in Arbon und Romanshorn. Auch der Wirtschaftsstandort mit vielen leistungsfähigen und auf Innovation ausgerichteten Firmen stellt eine solche Rahmenbedingung dar. Vor diesem Hintergrund oder aus diesem Grund fordert die FDP Fraktion die Regierung dazu auf, ihre Hochschulstrategie dahingehend anzupassen, dass sie eine aktive Haltung in Bezug auf Standorte im Thurgau einnimmt und Projekte in dieser Richtung an die Hand nimmt.