In Möglichkeiten, statt in Risiken denken

«Weltmarktführerschaft dank Unternehmertum – stark aus dem Wandel mit neuer Technologie». Wie das gelingt, erfuhren die rund 70 Anwesenden an der Mitgliederversammlung der FDP Thurgau in der Auto Lang AG in Kreuzlingen von Rolf Huber, Gründer von H2 Energy, und Steffen Baumann, Geschäftsleitungsmitglied der Mercedes-Benz Schweiz AG. Nationalrätin Doris Fiala sieht in mutigen Pionieren wichtige Pfeiler für eine verbesserte Ökobilanz und überzeugte die Mitglieder mit ihrem beherzten Auftritt für die Abstimmungsvorlage «Ehe für alle».

Der Aufbau der Wasserstoffmobilität in der Schweiz ging vor zehn Jahren aus einer rein privatwirtschaftlichen Initiative hervor. «Unternehmertum ist schneller, stärker, nachhaltiger und effizienter als staatliche Intervention», machte Rolf Huber, Gründer von H2 Energy an der sehr gut besuchten Mitgliederversammlung der FDP Thurgau in der Auto Lang AG in Kreuzlingen klar. Der Pionier ist überzeugt: «Ohne Wasserstoff ist die Energiewende gar nicht möglich.»

Die Schweiz ist führend

Heute sei die Schweiz das erste und einzige Land, mit einer serienproduzierten H2-LKW-Flotte, erklärte Rolf Huber. In der von Maike Scherrer moderierten Diskussionsrunde verriet der Vorreiter in der Wasserstofftechnologie dann auch wie es dazu kam. «Es braucht den Mut, aus dem Wandel Chancen zu erkennen und neu zu denken.» Der gute Plan, eine relevante Forschungsunterstützung, die Herstellung und Versorgung von grünem Wasserstoff durch Hydrospider, die Integration in bestehende Tankstellen und schliesslich die Übergabe der ersten Wasserstofftrucks an sieben unterschiedliche Kunden waren wichtige Meilensteine.

In Möglichkeiten statt in Risiken denken

Nationalrätin Doris Fiala, die in Bundesbern die parlamentarische Gruppe «Wasserstoff» gegründet hat, ist überzeugt: «Wasserstoff erfüllt die Bedingungen für eine liberale Umweltpolitik.» Weil sie einerseits von privater Seite und nicht vom Staat aufgebaut sei. Andererseits aber auch weil die Gesamtökobilanz stimme und die H2-Mobilität nach dem Verursacherprinzip funktioniere. Die engagierte Nationalrätin wünscht sich wie Rolf Huber mehr Menschen und Politisierende, die in Möglichkeiten und weniger in Risiken denken.

Transformation aus bestehenden Strukturen

«Wir haben die Weichen für ein vollelektrisches Zeitalter gestellt», machte Steffen Baumann, Geschäftsleitungsmitglied der Mercedes-Benz Schweiz AG deutlich. «Die Transformation zur Elektromobilität ist gesellschaftlich und politisch gewollt. Und wir Hersteller tragen dies zu 100 Prozent mit.» Die zum vierten Mal in Folge als Nummer eins im Premium Segment ausgezeichnete Marke wird dafür in den nächsten Jahren enorme Summen in Entwicklung, Produktion und in das Personal investieren. «Attraktive und erschwingliche Fahrzeuge sind bereits auf dem Markt.» Die Ladeinfrastruktur müsse in der Schweiz jedoch ausgebaut werden. «Hier sind alle Stakeholder in der Verantwortung», redete Steffen Baumann Klartext. 

Ja aus dem Herzen

Oberrichter Matthias Kradolfer stellte die Abstimmungsvorlage «Ehe für alle» vor und führte den 60 anwesenden Mitgliedern und 12 Gästen noch einmal einige Stationen in der Chronologie eines seit über zwei Jahrzehnten aktuellen Themas vor Augen. Pro-Referentin Doris Fiala rief in Erinnerung: «Kern des Liberalismus ist die Überzeugung, dass alle Menschen ihr Leben so gestalten können, wie sie es für richtig halten. Und dies gilt auch im Privatleben und erst recht, wenn zwei Menschen, die sich lieben, Verantwortung füreinander übernehmen.» Dieser Auffassung konnte Kontra-Redner Marcel Wittwer nichts abgewinnen. Der Vizepräsident der EDU Thurgau sieht in der Vorlage einen Verfassungsbruch und in einer Annahme der Vorlage gar die Gefährdung des Kindeswohls. Die Mitglieder der FDP Thurgau nahmen sich zu Herzen, was Doris Fiala aus vollem Herzen empfahl. Sie beschlossen mit 48 zu 8 Stimmen (bei vier Enthaltungen) die Ja-Parole.

Die Zukunft hat begonnen

Parteipräsident Gabriel Macedo beschloss den offiziellen Teil der Versammlung mit Informationen aus der Parteileitung. Geschäftsführer Adrian Rüedi und Mitarbeitende der Auto Lang AG rundeten den spannenden Abend mit einer imposanten Präsentation der neuesten EQ-Mercedes-Modelle und einem feinen Dessertbuffet ab. Die Thurgauer Freisinnigen genossen das freudige Wiedersehen, welches durch die strikte Handhabung nach der 3G-Regel möglich wurde.

Bild: «Stark aus dem Wandel» von links nach rechts
Rolf Huber, Gründer H2 Energy; Maike Scherrer (Moderation), Nationalrätin Doris Fiala, Steffen Baumann (Geschäftsleitungsmitglied Mercedes-Benz Schweiz AG)

Weitere Bilder von Ruedi Hohl

 

Parolenfassung

Änderung des Schweizerischen Zivilgesetzbuches (Ehe für alle)

JA-Parole (48 JA, 8 NEIN, 4 Enthaltungen)

 

Die Parole für die 99%-Initiative wurde bereits am 17. Juni 2021 gefasst

Volksinitiative «Löhne entlasten, Kapital gerecht besteuern (99%-Initiative)»

NEIN-Parole (58 NEIN, 1 JA, 0 Enthaltungen)